Wussten Sie, dass es neben den berühmten Meerinseln und Seeinseln auch sieben schöne Flussinseln in Italien gibt? Diese kleinen Oasen, umgeben von Flüssen, gehören eher zu den Geheimtipps in Italien. Sie sind empfehlenswerte Ausflugsziele für Naturliebhaber, Kulturfans und Abenteurer gleichermaßen. Lassen Sie uns gemeinsam die faszinierendsten Flussinseln Italiens in ihrer Einzigartigkeit entdecken.
Isola del Liri
Die Isola del Liri ist eine kleine Flussinsel in der gleichnamigen Stadt, deren historisches Zentrum sich auf der Insel ausbreitet. Der Fluss teilt sich auf der Höhe der Burg Boncompagni-Viscogliosi in zwei Arme, die als Wasserfälle einen Abhang hinunterrauschen.
Der Cascata Grande ist etwa 27 Meter hoch und neben dem von Nepi einer der wenigen Wasserfälle , die sich im historischen Zentrum einer Stadt befinden. Der Wasserfall Valcatoio ist weniger spektakulär als der erste, auch weil sein Wasser reguliert und aufgefangen wird, um ein Kraftwerk mit Strom zu versorgen. Diese Kombination aus natürlicher Schönheit und historischer Kulisse macht die Insel besonders.
Steckbrief
- Gewässer: Liri
- Region: Latium
- Fläche:16,01 km²
- Beliebte Städte: Isola del Liri
- Sehenswürdigkeiten: Cascata Grande (Wasserfall), Altstadt
Grave di Papadopoli
Die Insel Grave di Papadopoli liegt im Fluss Piave und begeistert mit ihrer besonderen Flora und Fauna, die sich auch für Vogelbeobachtungen anbietet. Sie ist mit 17,75 km² die größte Flussinsel Italiens. Der Name „Grave“ weist auf den hellen Kiesboden der Insel hin, während „Papadopoli“ an die venezianische Familie erinnert, die sie im 19. Jahrhundert besaß.
Während des Ersten Weltkriegs war die Insel Schauplatz einer bedeutenden Schlacht zwischen Italien und Österreich. Heute wird sie vor allem für den Weinbau genutzt.
Steckbrief
- Gewässer: Piave
- Region: Venetien
- Fläche: 17,75 km²
- Beliebte Städte in der Nähe: Treviso, Pordenone
- Sehenswürdigkeiten: Sandbänke, Campingplätze
Isola Serafini
Die Isola Serafini im italienischen Po ist durch eine Doppelbrücke mit dem Festland verbunden. Sie bietet eine Mischung aus unberührter Natur und Fischerdörfern. Sie besteht aus Feuchtgebieten und Sandflächen, die ein bedeutendes Naturreservat für verschiedene Vogelarten darstellen. Diese Insel ist besonders für passionierte Vogelbeobachter und Angler ein beliebtes Ziel.
Auf Serafini wird außerdem das Wasserkraftwerk Carlo Bobbio betrieben. Die einzige Ortschaft ist Isola Serafini, ein Ortsteil von Monticelli d’Ongina.
Steckbrief
- Gewässer: Po
- Region: Emilia-Romagna, Lombardei
- Fläche: 16,05 km²
- Einwohner: ca. 42
- Beliebte Städte: Isola Serafini
Isola Tiberina
Die Tiberinsel ist eine kleine Flussinsel im Zentrum von Rom im Tiber. Sie ist durch die Brücken Ponte Cestio und Ponte Fabricio mit dem Festland verbunden.
Ursprünglich Sitz eines Asklepios-Tempels, beherbergt sie heute noch die historische Basilika San Bartolomeo. Die Isola Tiberina war seit der Antike ein Ort der Heilung. Außer dem schon seit dem 16. Jahrhundert bekannten Fatebenefratelli-Krankenhaus, gibt es dort drei römische Zweigstellen des Israelitischen Hospitals, von denen der Hauptsitz in Betrieb ist.
Neben ihrer reichen Geschichte ist die Insel auch ein kultureller Hotspot, der jährlich Veranstaltungen wie „L’Isola del Cinema“ ausrichtet.Sie ist historisch und kulturell äußerst bedeutend und zieht Touristen mit ihrer Architektur und ihrem Charme an.
Steckbrief
- Gewässer: Tiber
- Region: Latium
- Fläche: 0,018 km²
- Stadt: Rom
- Sehenswürdigkeiten: Basilica di San Bartolomeo, historische Brücken
Isola Sacra
Die Heilige Insel (Isola Sacra) liegt an der Tibermündung in der Region Latium. Sie entstand teilweise künstlich in der Römerzeit durch den schiffbaren Kanal Fossa Traiana, der den Tiber mit dem antiken Hafen von Rom verband. Über die Jahrhunderte wurde die Insel durch angeschwemmtes Material erweitert. Nachdem sie im Mittelalter durch Malaria unbewohnbar wurde, erfolgte ihre Urbarmachung im 19. Jahrhundert durch Siedler aus Ravenna.
Die Insel ist reich an geschichtlichen und kulturellen Highlights. Besonders sehenswert sind die römischen Ruinen und archäologischen Stätten wie die beeindruckende Nekropole von Porto, die aus prächtigen Grabkammern sowie einfachen Gräbern besteht.
Eine weitere Attraktion sind die frühchristlichen Bauwerke, wie die Basilika Sant’Ippolito aus dem 4. Jahrhundert, die auf den Fundamenten einer älteren Kirche errichtet wurde. Auch die spätantiken Matidia-Bäder und der Tempel der Isis sind bedeutende Zeugnisse der römischen Vergangenheit.
Neben der faszinierenden Geschichte bietet die Insel auch beeindruckende Natur. Sie ist Teil des Naturschutzgebiets Litorale Romano und beherbergt einzigartige Flora und Fauna, wodurch sie ein interessantes Ziel für Natur- und Geschichtsfreunde ist.
Steckbrief
- Gewässer: Tiber
- Region: Latium
- Fläche: 12 km²
- Beliebte Städte: Fiumicino
- Sehenswürdigkeiten: Nekropole von Porto, Basilika Sant’Ippolito, Matidia-Bäder, Tempel der Isis
Isolone di Bertolla
Die Isolone di Bertolla ist eine kleine Insel im Po in der Nähe der Stadt Turin. Das nahezu unberührte Naturgebiet beheimatet Italiens einzige städtische Reiherkolonie und bietet Lebensraum für zahlreiche Vogelarten wie Hauben- und Zwergtaucher. Auf der länglichen Insel wachsen vor allem Pappelhaine, die Graureihern als Nistplatz dienen. Inzwischen wurde hier sogar die Anwesenheit von Wölfen bestätigt.
Steckbrief
- Gewässer: Po
- Region: Piemont
- Fläche: 0,2 km²
- Einwohner: Unbewohnt
- Beliebte Städte in der Nähe: Turin
Isola Viscontea
Die kleine Isola Viscontea bei Lecco liegt am Ostufer des Flusses Adda, der unweit der Insel in den Lago di Lecco und den Lagi di Garlate mündet. Das Eiland ist nur 110 Meter lang und 27 Meter breit. Wie der Namen schon verrät, gehörte es lange der Visconti-Familie.
Vermutlich wurde die Isola Viscontea künstlich geschaffen und zunächst als Festung und Garnision genutzt. Damals grub man extra einen Kanal, um sie endgültig vom Festland zu trennen.
Heute prägt ein Garten mit Bäumen das Bild der Isola Viscontea. Auf der Insel steht ein einziges Gebäude mit einem rundem Turm, das einst bewohnt war und später für private Veranstaltungen wie Ausstellungen, Filmveranstaltungen und Theateraufführungen genutzt wurde. Trotz einer begonnenen Restaurierung und der kulturellen Veranstaltungen blieb die Insel zuletzt ungenutzt, weil es Streitigkeiten mit dem privaten Besitzer gab.
Sie wurde aber wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung als „Insel von besonders großem historisch-kulturellem Interesse“ gewürdigt. Momentan ist die Zukunft der Isola Viscontea unklar.
Steckbrief
- Gewässer: Adda
- Region: Lombardei
- Fläche: 0,003 km²
- Beliebte Städte: Lecco
- Sehenswürdigkeiten: historische Gebäude, malerische Flusslandschaft
Fazit: Entdecken Sie die Flussinseln Italiens
Von der Geschichte und Architektur der Isola Tiberina bis zur natürlichen Schönheit der Grave di Papadopoli bieten die Flussinseln in Italien viel Sehenswertes, vor allem aber Orte, um Ruhe und Erholung zu finden.
